Engel Sicherheitstraining

Unser Beitrag zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen Thema: ‚Stalkertypen‘

Etwa 80 % der Stalker sind männlich. Zumeist ist der Stalker jüngeren bis mittleren Alters. Stalker verfügen oftmals über eine höhere Intelligenz im Vergleich zu anderen Kriminellen. Sie kommen aus allen sozioökonomischen Schichten. Auch Personen, die völlig sozial unauffällig waren, können zu Stalkern werden. Bei den Stalkern kann es sich im Allgemeinen um sehr charmant auftretende Personen handeln. 

Zwei der häufugsten Stalkertypen

Erotomania Stalker 

Dieser Stalker entwickelt einen Liebeswahn oder eine Fixierung bezüglich einer Person,
mit der der Stalker keine persönliche Beziehung hat.
Der Täter kann ein vollkommen Fremder oder eine bekannte Person sein. Er stellt sich mit der betroffenen Person eine romantische und/oder sexuelle Beziehung vor.
Ca. 20-25% der Stalker sind dieser Kategorie zuzuordnen.

Von diesen Stalkern werden häufig prominente Männer und Frauen belästigt,
aber auch normale Bürger wie z.B. Arbeitskollegen oder Sporttrainer.
Die Mehrheit dieser Stalker leiden unter eine psychiatrische Störung wie z.B. Schizophrenie. Unabhängig von der spezifischen Störung haben alle diese Stalker gemein, dass sie einen Realitätsverlust aufweisen. Sie leben in einer Fantasiewelt und ergänzen reales Geschehen mit fiktiven Ereignissen. Sie gehen dem Wunsch nach, eine positive (Liebes-) Beziehung mit dem Opfer einzugehen, suchen ihre Nähe. Das kann so weit führen, dass die Täter
in die Wohnungen einbrechen, (nicht selten ohne Spuren zu hinterlssen),
sich in die Betten legen, an der Schmutzwäsche riechen, Zahnbürsten benutzen u.v.m.

Zu Bedrohungen kommt es, wenn das Opfer den Hoffnungen des Stalkers zuwiderhandelt. Wenn die Bedrohungen nicht funktionieren, kann es zu gewalttätigen Übergriffen kommen. Sie leben nach dem Motto; wenn ich nicht mit dieser Person im positiven Sinne leben kann, dann werde ich im negativen Sinne an ihrem Leben teilhaben.
Manche entscheiden sich, das Opfer zu töten,
um mit diesen eine romantische Verbindung einzugehen. 

Simple Obsession Stalker


Zu dieser Kategorie können 70-80% der Stalkingfälle zugeordnet werden.
Hier bestand vor dem Stalking zwischen Stalker und Opfer eine vorherige persönliche oder romantische Beziehung.
Diese Stalker können, müssen aber nicht unter einer psychiatrischen Störung leiden.

Aufgrund von niedrigem Selbstwertgefühl versucht diese Person schon in der Beziehung zu dominieren und Intimität aufzubauen. Indem das Ausüben von Macht erprobt wird,
erfährt die Person ein Gefühl von Macht und Kontrolle über die Welt.
Stalker reagieren überempfindlich auf tatsächliche oder eingebildete Zurückweisungen.

Wenn der Partner die Beziehung verlässt, dann ist die Person einer extremen Krise ausgesetzt, da die Quelle ihres Selbstwertgefühls entschwunden ist und das Leben sinnlos erscheint. Durch das Nachstellen lebt der Verlassene oder Verschmähte seine als unerträglich empfundene Hilflosigkeit aus. Auf diese Weise wird Kontrolle und Selbstwertgefühl wiedergewonnen. Sie können zwischen Gefühlen von Wut oder Hass und Versöhnung oder Zurückgewinnung hin und her schwanken. Durch das Verhalten klammert sich der Täter an das Opfer, um nicht den für ihn unerträglichen Gefühlen von Hilflosigkeit, Verletztheit, Einsamkeit ausgesetzt zu sein.

Hauptmotive: Kontrolle, Macht, Zurückgewinnen, Angsteinjagen und eher selten Rache.

Persönlichkeitseigenschaften: 
Niedriges Selbstwertgefühl, extreme Selbstunsicherheit, Eifersucht, subjektive Gefühle von Machtlosigkeit, Selbstverliebtheit, Unfähigkeit in sozialen Beziehungen nach sozialen Normen erfolgreich zu agieren, paranoide Tendenzen, emotionale Labilität. Stalker sind häufig nicht im üblichen Masse sozial integriert.
Oftmals handelt es sich um sozial isoliert lebende Personen. Es kann sich um Personen handeln, die ihre ursprüngliche Kultur verloren haben oder einen Kulturschock erlebten.  

Als Verdrängungsmechanismen gegenüber den Stalking-Taten werden eingesetzt: Verleugnung, Verharmlosung/Bagatellisierung und Beschuldigen des Opfers .

Eigene Verlusterfahrungen (Trennung, Arbeit, Tod einer Bezugsperson) sind häufig! 

Ca. 30% der Stalker sind psychisch gestört.  Zu den zugrundeliegenden Störungen gehören: Borderline, paranoide, narzisstische und abhängige Persönlichkeitsstörung. Schizoide Persönlichkeitsstörung und Schizophrenie sind beim Erotomania Stalkertyp zu finden.
Des Weiteren liegen Substanzkonsum, Angststörungen, sexuelle Dysfunktionen oder Stimmungsabhängige Störungen vor. 

Nach oben scrollen